Im Arbeitsbuch „Stimmenhören verstehen und bewältigen“, das als Psychosoziale Arbeitshilfe 14 im Psychiatrie-Verlag erschienen ist, haben Ron Coleman (ein sehr engagierter und beeindruckender Stimmenhörer aus Schottland, der für sich selbst einen guten Umgang mit den Stimmen gefunden hat) und Mike Smith ein ABC der Bewältigungsstrategien entwickelt. Dieses kann als PDF heruntergeladen werden.
Wir möchten allen Stimmenhörenden Mut machen, verschiedene Strategien auszuprobieren und sich mit den Stimmen und den darunter liegenden Themen auseinanderzusetzen! Es muss nicht alles sofort funktionieren und es braucht Geduld, Hartnäckigkeit und Ausdauer. Aber es lohnt sich!
Es kann auch wichtig sein, sich Unterstützung bei Fachpersonen zu holen und/oder andere Stimmenhörende kennen zu lernen. Unser Netzwerk Stimmenhören Schweiz ist noch im Aufbau und hat darum begrenzte Möglichkeiten. Wir wünschen uns und arbeiten daran, dass die im Netzwerk teilnehmenden Personen und unsere Kompetenzen zum Thema stetig mehr werden. Falls Sie Hilfe oder Kontakte suchen, melden Sie sich doch über das Kontaktformular dieser Website. Wir werden versuchen, Ihnen weiterzuhelfen, danken Ihnen aber auch für Ihr Verständnis, falls wir in Ihrer Region noch nichts anbieten können.
Für Stimmenhörende, die sich schon etwas mit ihren Stimmen auseinandergesetzt haben und dies vertiefen möchten, gibt es die Möglichkeit, an Weiterbildungen zu „Erfahrungsfokussierter Beratung bei Stimmenhören“ teilzunehmen und ihre Erfahrungen einzubringen. Wenn Sie daran interessiert sind, schreiben Sie uns bitte ebenfalls, wir werden Ihnen dann mitteilen, wo die nächsten Weiterbildungen stattfinden. Diese Möglichkeit kann natürlich auch von interessierten Fachpersonen genutzt werden.
Für Fachpersonen und auch das Umfeld von Stimmenhörenden kann es hilfreich sein, ihre Haltung zu reflektieren. Wichtig ist, nicht zu pathologisieren, sondern aufzuzeigen, dass Stimmenhören eine normale Erscheinung ist, welche gar nicht so wenige Menschen erleben, und dass es möglich ist, einen guten Umgang damit zu finden. Fachpersonen sollten das Erklärungsmodell der Betroffenen akzeptieren und Aussagen der Betroffenen nicht vorschnell interpretieren. Es ist hilfreich, nachzufragen, interessiert zu sein, die Stimmenhörenden ernst zu nehmen und ihr Stimmenhören und ihre Aussagen dazu nicht zu werten. Sie sollten unterstützt werden, eigene Strategien zu lernen, statt (nur) auf Medikamente zu setzen.